Digitalisierung an Schulen

Die CDU wirbt in ihrem BTW-Wahlkampf für digitale Bildung. Wir fragen uns, warum man damit nicht schon längst angefangen hat?

In Baden-Württemberg ist unsere Kultusministerin, Susanne Eisenmann, von der CDU. Frau Eisenmann wehrt sich seit 2019 dagegen, die vom Bund zur Digitalisierung der Schulen bereitgestellten Gelder abzurufen (bisher in BW nur 1,9% abgerufen). Dieses Nichthandeln rächt sich nun in den Lockdowns und wird auf den Rücken der ärmeren Schüler*innen und Familien, sowie den Lehrern ausgetragen. Statt nun mit der Digitalisierung zu beginnen, möchte Frau Eisenmann die Schulen so schnell wie möglich öffnen, um von ihrer Inkompetenz abzulenken. Im Wahlkampf wirbt Frau Eisenmann jetzt mit dem Spruch „Wollen wir nicht alle beschützt werden?“. Wir finden, dass das Inkonsequentes Handeln darstellt und hier Wahlkampf mit der Gesundheit von Schüler*innen betrieben wird. Das darf nicht sein!

Wir haben ein paar Ideen dazu gesammelt, wie das Problem der Digitalisierung gelöst werden könnte. Doch wir glauben, dass dieses Problem nicht mit einer CDU und Susanne Eisenmann als Spitzenkandidatin lösbar ist.

Wie löst man die Probleme der mangelnden Digitalisierung?

  1. Digitalisierungsmanager für die Schulen. Diese erstellen einen Medienentwicklungsplan und sorgen für eine Weiterbildung des gesamten Lehrkörpers im Bereich der Digitalisierung.
  2. Informatikunterricht muss an allen Schulen und Schularten ein Pflichtfach werden. Zum Umgang mit Technik gehört heutzutage nicht nur der Umgang mit Hardware, sondern auch mit Software.
  3. Förderung finanziell benachteiligter Schüler*innen: Digitalisierte Bildung bedeutet, der Zugang der Schüler*innen muss auch zu Hause gewährleistet werden. Die Erweiterung des Bildungs- und Teilhabepaket, damit jede*r Schüler*in in Bedarfsgemeinschaften ein Tablet oder Laptop bekommt, wäre hier eine Möglichkeit.
  4. Wir brauchen keine eigenen Programme. Der Markt an Programmen ist groß und es besteht keine Notwendigkeit eigene, teuer entwickeln zu lassen. Jedoch kommen viele dieser Programmhersteller aus dem EU-Ausland und haben ihre Server dort. Wir müssen Anreize für diese Firmen schaffen, ihre Server auch im EU-Inland, unter Einhaltung der DSGVO, aufzubauen.
  5. Es muss die Möglichkeit geben, verpasste Medienerziehung kostenlos nachzuholen. Diese Kurse müssen kostenlos für jede*n Ü20 zur Verfügung stehen, denn Medienkompetenz ist nicht nur etwas für Jugendliche und Kinder.

An den Rottweiler Schulen wollen wir ganz aktiv für Digitalisierung kämpfen, indem wir uns in den Dialog mit Rektor*innen und Lehrer*innen begeben wollen. Wir wollen dadurch Bewusstsein schaffen und diese für den Kampf um eine gerechtere und digitalisierte Bildung gewinnen. Wir wollen den Druck auf die Politik von unten erhöhen, denn die Gelder sind da, sie müssen aber auch abgerufen werden. Wir können und wollen dieses Ziel aber nur zusammen mit den Schüler*innen erreichen.